Zeitungsaktion hilft Kindern und Jugendlichen

Selbst die coolsten Jungs nehmen den großen Plüschpanda auf dem Sofa gerne mal in den Arm. Er ist mehr als nur ein Dekoartikel, denn hier im „Raum der Möglichkeiten“ in der Hausgemeinschaft verschiedener Institutionen, die Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche sind, gibt er das wichtige Signal: Hier ist ein geschützter Raum, hier kann ich meine Frustrationen loswerden, und hier werde ich unterstützt.

Den Raum gab es schon lange, aber er war ungemütlich und abweisend. Weil Architektur und Innengestaltung ein positives Miteinander enorm beeinflussen, stellte die Waldhaus-Jugendhilfe einen Spendenantrag bei „Hilfe für den Nachbarn“ unserer Zeitung und bekam so über eine Jubiläumsspende von „Weihnachtsmann und Co.“ in Höhe von knapp 3000 Euro die Mittel, um den Raum in einen gemütlichen Rückzugsort zu verwandeln.

Straffällige Jugendliche haben bei Renovierung geholfen

Geholfen haben bei der Gestaltung nicht nur die Geldspende für einen neuen großen Tisch, viele Stühle, eine gemütliche Sofaecke, Teppiche, ein Whiteboard, einen kleinen Schreibtisch, Pflanzen und Dekoartikel – sondern auch die Jugendlichen aus dem Seehaus. Das ist ein Leonberger Verein für freien Strafvollzug. Die Jugendlichen dort verbüßen ihre Strafe in Form von Arbeitsstunden, und sie haben einige unter fachmännischer Anleitung bei der Renovierung des Raumes in der Distelfeldstraße abgeleistet. Mit einem akkurat gestrichenen hellblauen Wandfries und viel heller Farbe haben sie den Raum gestrichen und auch die Möbel zusammengebaut.

Jugendliche hat alles gestaltet

Bei der Gestaltung des Raumes wurden die Jugendlichen mit einbezogen, die den Raum in vielfältiger Weise nutzen, betonen Teresa Tellini und Lisa Weber von der Waldhaus Jugendhilfe. Die beiden Sozialpädagoginnen haben das Projekt geleitet. So hat die 15- jährige Mascha mit einer 3-D-Software die Möbel im Raum hin-und hergeschoben, bevor sie ausgewählt und gekauft wurden. „Ich habe auch die Deko mit ausgesucht“, erzählt sie stolz. Mascha gibt hier regelmäßig jüngeren Schülern Nachhilfe. Auch der Kinderschutzbund, der ebenfalls im Haus sein Büro hat, nutzt den Raum, ebenfalls der Treffpunkt Kidz, bei dem zum Beispiel die Nachhilfeschüler von Mascha den restlichen Nachmittag verbringen.

„Der Raum der Möglichkeiten ist nicht frei zugänglich“, sagt Lisa Weber. Nur in Begleitung von ihr oder ihren Kollegen oder Kolleginnen kann er für die bestimmten Zwecke genutzt werden. Leer steht er indes fast nie, seitdem er so ansprechend gestaltet ist. Der Dank geht an „Weihnachtsmann und Co.“ für die Spende, mit der die Renovierung und das Mobiliar bezahlt werden konnte.