Ein traditionsreiches Konzert der Mitmenschlichkeit

„Frieden auf der Welt, das wünschen wir“ – singt der Kinderchor der Eichendorffschule Bad Cannstatt mit spürbarer Freude. Und wer möchte da nicht einstimmen in diesen Zeiten der Kriege und des Umbruchs. Das Weihnachtslied, eine Eigenkomposition ihres Musiklehrers Bernhard Kaiser, ist die fröhliche Erzählung der Weihnachtsgeschichte und der wiederkehrende Refrain der Wunsch nach Frieden.

Die evangelische Stadtkirche Bad Cannstatt bot am zweiten Advent zugunsten der Spendenaktion „Hilfe für den Nachbarn“ der StZ wieder eine wunderbar feierliche Kulisse für das Adventskonzert der Schulen. Bereits zum 45. Mal haben die Kinder und Jugendlichen gesungen, musiziert und mit viel Begeisterung bekannte und weniger bekannte Stücke zur Weihnachtszeit präsentiert. Die Zuhörer in der voll besetzten Kirche spendeten tosenden Applaus für die vier mitwirkenden Chöre und Orchester.

Musik hilft vielfältig

„Musik hilft jedem einzelnen, die Alltagssorgen beiseitezuschieben,“ betonte Rüdiger Jennert, der Musikreferent am Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, in seinem Grußwort. Und Musik verbindet: Gemeinsam in einem Chor zu singen, zusammen mit anderen in einem Orchester zu musizieren, bringt Menschen zusammen, die sich sonst vielleicht nie begegnet wären. „Man lernt verschiedene kulturelle Hintergründe kennen“, umriss Jennert die sozialen Aspekte, die Musik auch hat. Er lobte den Charakter des Adventskonzerts: „Musik hilft hier den Nachbarn“.

Jedes Jahr unterstützen die Schüler und Schülerinnen die StZ-Spendenaktion mit ihrem Beitrag. Das gesamte Eintrittsgeld und die Geldspenden, die am Ende des Konzerts vom Publikum noch in die bereitgehaltenen Körbchen gelegt werden, kommen bedürftigen Menschen in Stuttgart und in der Region zugute.

Die Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, Theresa Schopper, lobt diese Möglichkeit, alljährlich Menschen auf der Schattenseite der Gesellschaft zu helfen, ausdrücklich in ihrem Grußwort zu ihrer Schirmherrschaft, die sie auch in diesem Jahr übernommen hat.

Musikalische Reise durch die Zeit

Die Schüler und Schülerinnen zeigten zusammen mit ihren Musiklehrern und Lehrerinnen eine große Bandbreite und viel Können, und das durch alle Altersstufen. Der Grundschulchor der Schule Im Sonnigen Winkel unter der Leitung von Iris Varga hat bei seinen fröhlichen Weisen neben ihrer Musiklehrerin am Flügel sogar die musikalische Unterstützung von drei Flötistinnen, zwei Viola-Spielerinnen, einer Klarinettistin und einer Harfenistin. „Da öffnen sich die Herzen“, singen die Grundschulkinder, und wer bleibt da ungerührt?

Brilliert haben auch die beiden Schulorchester der Freien Waldorfschule Gutenhalde unter der Leitung von Dorothea Brüning. Sie luden zu einer musikalischen Reise durch die Epochen vom Mittelalter bis zu den Kompositionen des Taizé-Komponisten Jacques Berthier ein. 63 Schüler und Schülerinnen spielen gemeinsam im Mittelstufenorchester der Schule. Und das Schulorchester des Johannes-Kepler-Gymnasiums unter der Leitung von Anna Trüdinger füllte mit seinen 40 musizierenden Jugendlichen, darunter eine stattliche Anzahl Bläser und Streicher, die Kirche mit festlichen Klängen von Johann Sebastian Bach über das Barock bis hin zu englischen Weihnachtsliedern.

Konzert drückt Hoffnung aus

Michael Krickl, der Geschäftsführende Vorstand von „Hilfe für den Nachbarn“, würdigte die Veranstaltung als ein „Konzert der Mitmenschlichkeit“. An die Adresse der Musizierenden gewandt sagt er: „Eure Klänge senden Hoffnung aus an Menschen, denen des nicht so gut geht wie uns.“ Er bedankte sich bei den Mitwirkenden des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung, die unter der Federführung von Matthias von Schierstaedt auch in diesem Jahr das schöne Ereignis zur Adventszeit, nicht zuletzt dank der Gastfreundschaft der evangelischen Gemeinde Bad Cannstatt ermöglicht haben.

Krickl erinnerte daran, das jeder gespendete Euro, für wohltätige Zwecke verwendet wird. Alle Geldspenden werden von „Hilfe für den Nachbarn“ an die karitativen Einrichtungen weitergegeben, die beim Verein einen Spendenantrag für bedürftige Menschen stellen. Die Gelder werden von den Institutionen verwaltet und an die bedürftigen Menschen dann ausbezahlt.

Zum Abschluss des Konzerts haben alle Chöre und Orchester zusammen mit dem Publikum gemeinsam das hoffnungsvolle „Oh, Du fröhliche“ gesungen.

DAS SPENDENKONTO

IBAN: DE53 6005 0101 0002 2262 22Baden-Württembergische BankBic/Swift: SOLADEST600Kennwort Hilfe für den Nachbarn.

Bitte vermerken Sie auf der Überweisung unbedingt, ob Ihr Name in der StZ veröffentlicht werden soll.

www.stuttgarter-zeitung.de/stz-hilfe