Herr B. kann seine Bilder ausstellen und braucht dafür Rahmen

Er sagt es mit einem gewissen Understatement: „Ich habe eine ganze Tüte voller Medaillen.“ Herr B. hat über 200 Preise für seine Fotoarbeiten gewonnen. Und einmal bekam er sogar vom Deutschen Verband für Fotografie den Titel Deutscher Fotomeister verliehen. In den 1980er Jahren hatte er Trickfilm studiert. Doch die Produktion eines Trickfilms war damals, als die Digitalisierung noch in den Kinderschuhen steckte, sehr viel aufwendiger als heute. Herrn B. wollte auf eigene Faust kreativ sein, ohne Gelder und Mitarbeiter akquirieren zu müssen. Deshalb kehrte er dem Trickfilm den Rücken und verlegte sich aufs Fotografieren. Schuld daran, dass die Fotografie trotz seiner Erfolge nie sein Beruf wurde, war der Alkohol. „Ich hatte immer Angst, unter Leute zu gehen. Der Alkohol hat sie mir genommen“, erzählt er.

Mit seinem Alkohol- und Tablettenkonsum war es ein einziges Auf und Ab. Herr B. war immer wieder über lange Zeit trocken. Von Mitte der 1990er Jahre bis 2012 hat er als Kachelofenbauer gearbeitet und war in diesem Beruf dauernd von einem Auftraggeber zum anderen unterwegs. Die Firma hatte Aufträge in ganz Deutschland und manchmal auch im europäischen Ausland. „Ich habe die Fliesen der Öfen verputzt. Das war der gestalterische Teil der Arbeit. Gebaut habe ich die Öfen nicht“, erklärt er. Viele Kachelöfen tragen reiche Ornamente, Wappen oder historische Motive. Diese Malerei auf die Kacheln zu bringen gehörte zur Aufgabe von Herrn B. Dann hatte er vor elf Jahren ein Erlebnis, das ihn wieder komplett aus der Bahn warf. Er begann wieder zu trinken und Beruhigungsmittel zu konsumieren. In dieser Phase lagen seine kreativen Aktivitäten darnieder. Jetzt ist er wieder trocken, lebt nach einer Langzeittherapie in einer betreuten Wohngemeinschaft und besucht regelmäßig eine Selbsthilfegruppe.

Seit einigen Jahren malt er leidenschaftlich Landschaften und hat dafür eine eigene Technik entwickelt. Herr B. übermalt Fotonegative akkurat und mit feinstem Pinsel. Bei seinen Wanderungen nimmt er die Motive auf und verarbeitet sie später mit Acryl in Gemälde. „Mancher Betrachter denkt im ersten Moment, es sei eine Fotografie, aber es ist Malerei“, sagt er.

In seinem kleinen WG-Zimmer ist gerade Platz für die Staffelei und seine Malutensilien. Herr B. lebt von einer kleinen Erwerbsminderungsrente. Weil die zum Leben nicht reicht, erhält er aufstockend Grundsicherung. Das Geld für die Farben schenkt ihm seine Mutter, wenn sie etwas erübrigen kann. Nun hat Herr B. die Chance, seine Bilder in einer Ausstellung zu präsentieren. Dafür muss er sie rahmen. 350 Euro kosten die benötigten Bilderrahmen und dafür bittet die Caritas für Herrn B. um Spenden.

Die Mutter flüchtete mit ihrem Kind

Irgendwann vor einem guten Jahr war das Maß endgültig voll. Die Schläge und Anschuldigungen ihres Mannes waren unerträglich geworden. Frau Z. machte sich schließlich mit ihrem Kind auf und davon. Vorübergehend konnte sie bei ihren Eltern unterkommen. Während dieser Zeit lebte sie von Bürgergeld und fand eine Zweizimmerwohnung. Die Miete liegt knapp über der Obergrenze, die das Jobcenter genehmigt. Daher muss sie einen Teil selbst bezahlen, und sie erhielt daher auch keine Leistungen für eine Erstausstattung der Wohnung.

Der Ehemann blieb in der ehemals gemeinsamen Wohnung und rückte nur wenige Möbelstücke raus – und die waren kaputt oder verschimmelt. Frau Z. arbeitet jetzt wieder in ihrem erlernten Beruf. Allerdings reicht ihr Verdienst von rund 1500 Euro im Monat nicht aus, um davon Sonderanschaffungen zu machen. Einen Antrag auf Wohngeld hat Frau Z. gestellt, sie wartet schon lange auf den Bescheid.

Weil sie bisher auf dem Sofa geschlafen hat, hat sie Rückenprobleme bekommen. Sie hat sich auf Raten deshalb eine gute Matratze gekauft. Das Bettgestell und den Lattenrost dafür benötigt sie noch. Auch das Kind braucht ein größeres Bett. Außerdem fehlen in der Wohnung ein Kleiderschrank, eine Kommode sowie Kleinmöbel für das Bad und den Flur. Die Diakonie bittet um Spenden.

DAS SPENDENKONTO

IBAN: DE53 6005 0101 0002 2262 22 Baden-Württembergische BankBic/Swift: SOLADEST600 Kennwort Hilfe für den Nachbarn  Bitte vermerken Sie auf der Überweisungunbedingt, ob Ihr Name in der StZveröffentlicht werden soll. 

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